Fiat 500 E

Heute war dann der Fiat 500 Electro Cabrio an der Reihe. Sehr knuffig, das Auto – aber auch gut?

Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E
Fiat 500 E

Beitrag & Bilder © Dominik König

Außen:
Bei rund 30°C und Sonnenschein heute habe ich natürlich das Auto sofort offen genutzt.
Herrlich, wirklich – auch wenn die Seitenleisten stehen bleiben und es quasi nur nen großes
Faltschiebedach ist, wo sich auch die Heckscheibe hinlegt … aber was solls. Es ist und bleibt
wirklich toll offen. Alles ist dem Fiat 500 von den letzten Jahren sehr gleich, wenn auch ein
bisschen größer geworden. Die Scheinwerfer haben einen Lidschatten bekommen, die Scheinwerfer
sind LED Technik. Der Blinker sitzt als kleiner Tropfen aus der Motorhaube heraus seitlich – sieht
sehr schick aus. Die Türgriffe sind elektrische Türgriffe geworden, die Bügelgriffe mussten
weichen. Allerdings lassen sie sich sehr gut öffnen. Nochmal zum Verdeck kann man sagen – es ist
elektrisch, auch während der Fahrt zu bedienen und hat 2 Endschalter: einmal als Faltdach am
Dachende, sodaß die Heckscheibe stehen bleibt und einmal eben komplett runter.

Innen:
Da wir den La Prima, also die Topausstattung gefahren sind, war er optisch extrem schön.
Helles Leder, wohin das Auge blickte an den Sitzen und Türtafeln, die Rückwand der Sitze war
ebenfalls aus dunklem Leder – oder eben Kunstleder, das war für mich so nicht auszumachen. Die
eingelegten Teppich hatten eine braune Lederkeder-Umrandung. Richtig Edel.

Fahrleistungen + Rekuperation:
Also auf geht’s, aus Testberichten hab ich mitbekommen, das man
am besten auf Range fahren sollte, wenn man Rekuperation hat. Also Range an, und gut. Der kleine
Fiat besitzt nämlich 3 Fahrprogramme: Normal, Range und Sherpa. Sherpa ist quasi der Eco
Modus, um irgendwie auf der Autobahn noch notdürftig die nächste Säule zu erreichen.
Losgefahren und an die erste Ampel ran: Ja, die Rekuperation ist tatsächlich wirklich gut. Worüber
ich mich sehr gefreut habe war, das er sogar bis zum Stillstand rekuperiert und stehen bleibt mit
einer Hold-Funktion. Die Leistung ist für die 118 PS deutlich stärker als gedacht, ich hätte beim
Fahren eher auf 140-145 PS getippt. Obenrum geht es ihm dann ein wenig verloren. 150 km/h läuft
er, will aber nicht wirklich fahren, gerade mit dem Cabrio.

Fahren:
Allerdings auf den ersten 50 Metern sofort gemerkt: Das nach oben gestapelte Verdeck
hinten auf Heckfenster-Höhe stört die Sicht gewaltig, und hat mich auch beim Fahren anfangs
gestört. Ist das Verdeck geschlossen, gibt es kein Problem. Ab 115 km/h wird er doch merklich
lauter, sodaß wohl 110 km/h die Wohlfühl-Geschwindigkeit wäre. Außerdem hört man durch das
Stoffverdeck die Autos, die man überholt, oder die einen Überholen, durch die Schlitze vom
Faltdach. Ich empfand das ein wenig als störend – wenn es auch logisch ist.

Assistenten:
Losfahren reicht bei vorher eingespeichertem Tempo im Tempomaten ein minimales
Beschleunigen und Abrufen der Geschwindigkeit. Manch andere machen es mehr, aber es ist
definitiv auf der besseren Seite. Ein paar Meter durch die Stadt gefahren und ausprobiert. Danach
ging es auf die Autobahn. Ich kann sagen: Der Spurassistent in Verbindung mit dem adaptivem
Tempomaten, ja, auch das hat der Kleine, ist einer der besten, die ich gefahren bin. Er hält sehr
sauber die Spur, wirklich unglaublich gut. Das einzig negative aber: er verlangt recht schnell wieder
nach der lenkenden Hand. Da reicht es aber, das Lenkrad nur mit der Hand zu umschließen – somit
scheint das Lenkrad kapazitiv zu sein, man muss also keine kleine Lenkbewegung ausführen.
Bedienung: Dort, wo früher mal der Schalthebel war, allerdings eher in Griffhöhe, befindet sich
jetzt die Bedienung des Getriebes – inform von Drucktasten mit P, R, N und D. Das wars. Die Türen
werden per Taster geöffnet – ähnlich wie im Tesla.

Platzangebot:
Der Kofferraum ist sicherlich kaum kleiner als beim normalen 3-Türer, wenn auch
die Höhe natürlich etwas fehlt. Allerdings kann man durch die kleine Öffnung kaum etwas einladen
– zumindest sind selbst Getränkekisten glaube ich ein Problem. Mir ist das Auto persönlich aber zu
klein – meine Schulter steht links wie rechts je 6-7 cm über die Lehne. Sie sind einfach zu klein. Ich
hatte auch permanent das Gefühl, mit dem Kopf aus dem Loch vom Verdeck zu gucken. Der
Kofferraum ist beim Cabrio kaum nutzbar, hinter mit kann a) keiner Sitzen und meine Mutter mit
168 cm kam nicht wirklich auf die Rücksitzbank.

Infotainment + Navigation:
Dazu gesellte sich dann ein wirklich großes, gut nutzbares Display für
Navigation und alles sonstiges. Die Klimaanlage ist direkt darunter mit einigen wenigen Tasten
bedienbar – und diese Tasten sind glücklicherweise richtige Tasten. Direkt über den Getriebe-Tasten
ist ein großes Ablagefach als Induktiv-Ladeplatz für Smartphones. Außerdem beherrscht der Kleine
sogar Android-Auto per Bluetooth – und nicht kabelgebunden, sehr schick.

Qualitätsanmutung:
Generell wurden ein paar kleine Gimmiks verbaut – nichts praktikables, aber
nett gemacht. So ist zum Beispiel auf der Fläche von der Induktiven Lademöglichkeit fürs Handy
die Skyline von Turin abgebildet, wo er gebaut wird. Dazu kommt noch ein im Plastik als Relief
hervorgehobener Fiat 500 der 1. Generation aus den 50ern in der Griffmulde. Schick gemacht –
auch wenns wie gesagt keinen Nutzen mit sich bringt. Und das Armaturenbrett ist mit einem
Flechtgewebe in Dunkel verziert, was sich sehr interessant anfasst und auch aussieht.

Verbrauch + Laden + Reichweite:
Verbrauch war absolut in Ordnung: Auf der Stadtrunde waren es
knappe 10 kWh / 100 km, mit allem Austesten etc lagen wir mit dem Fiat bei rund 16 kWh, was ich
bei Ausreizen der Fahrleistungen und häufigeres Beschleunigen durchaus gut finde. Bei ner
Sparsamen Runde auf der Bahn waren es dann eher 13 kWh. Sehr positiv muss man die
Ladeleistung erwähnen, die bei den 42 kWh Akku-Modellen – denn ihn gibt es als Einstiegsmodell
auch mit einer kleineren Batterie und nur 95 PS. Die Ladeleistung beträgt bis zu 85 kw, was beim
Kleinwagen wirklich top ist.

Fazit:
Alles in allem kann ich sagen – er fährt sich wendig für die Stadt, flink, kleiner Wendekreis,
spurtstark von der Ampel weg. Autobahn kann man damit auch fahren, aber man sollte keine
Wunder wegen der Windgeräusche erwarten, er klingt halt auch da wie ein Kleinstwagen.