Ladepunkte an Laternen in Berlin werden zum Problem

Mit großen Erwartungen hatte Berlin die Absicht ein neues Netz an Ladepunkten aufzuziehen, die in Straßenlaternen integriert werden. Diverse Hürden machen das Projekt nun zur Herkulesaufgabe.

Ladepunkte an Laternen in Berlin werden zum Problem
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Ambitioniertes Projekt

 

Anstelle von neuen und platzintensiven Lade- und Schnellladesäulen war es in der Bundeshauptstadt Berlin angedacht, Ladepunkte in vorhandene Straßenlaternen einzubauen. Im Zuge der Umsetzung stellt sich nun jedoch heraus, dass es diverse Anforderungen gibt, die sich nicht ohne Weiteres bewältigen lassen.

 

Bis zu 1000 „Laternenladepunkte“ sollten in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf entstehen. Der Berliner Senat gab dafür bereits Anfang 2019 grünes Licht. In 2021 waren die ersten, fertigen Umbauten geplant. Laut dem Berliner Tagesspiegel können die Ladepunkte nun aber nicht wie geplant an den Start gehen.

 

Absage vom Senatssprecher in Berlin

 

Der Senatssprecher in Berlin, Jan Thomsen, sagte der Zeitung, dass nicht damit zu rechnen sei, dass: "noch in diesem Jahr die Errichtung der ersten Laternenladepunkte im Rahmen des Forschungsvorhabens erfolgt". Gründe dafür sind die Normen und Standards, die an die Technik und Ausführung gestellt werden. Dabei war das Projekt europaweit ausgeschrieben worden.

 

Zusammenarbeit mit Ubitricity

 

Gewinner der Ausschreibung war die Firme Ubitricity, die zuletzt vom Shell-Konzern übernommen wurde. Das dort entwickelte Ladepunktesystem kann ohne großen Aufwand in bestehende Straßenlaternen integriert werden. Die Umrüstung hat die Firma bereits in Großbritannien und Frankreich gezeigt. Technische und auch rechtliche Belange spielen eine Rolle dabei, das Vorhaben in Deutschland auszubremsen. Damit alle Elektroauto-Nutzer die Ladepunkte nutzen können, wäre ein eichrechtskonformer Zähler nötig, welcher sich auch ablesen lässt. Theoretisch umzusetzen, jedoch in der Praxis aufgrund den Vorgaben der Technischen Anschlussregel (TAR) per Niederspannung nicht machbar.

 

Auftrag muss neu ausgeschrieben werden

 

Letztlich führt dies dazu, dass der gesamte Auftrag neu ausgeschrieben werden muss. Dabei gibt es die fragliche Technik teilweise bereits in funktionierender Form in Berlin. Dank einer Sonderregelung für eine kleine Anzahl an Punkten. Ohne Frage wäre die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur der vorhandenen Laternenmasten eine höchsteffiziente Art, das Ladenetz auszubauen.